Aldi hat Bioprodukte und Lidl auch Fair-Trade Produkte. Wieso machen das die reichsten Männer Deutschlands? Aus Liebe zur Natur? Aus Solidarität mit den Erzeugern?

In Aldi hab ich seit Jahren keinen Fuß gesetzt, weil sie die Preise im Einzehandel kaputt machen – gerade für Biobauern. In Lidl war ich ewig nicht mehr, weil die ihre Mitarbeiter bekanntermaßen schlecht behandeln und die Erzeuger von dem massiven Preisaufschlag für den „Fair-Trade“ nur einen Bruchteil erhalten. Ich kaufe lieber in kleinen Bioläden oder auf dem Markt ein, Edeka ist auch noch ok.

In Trier hat jetzt ein bekannter Club auch alternative Musik in sein Sortiment aufgenommen. Wieso machen die das? Aus Liebe zur Musik! Aus Solidarität um „die Lücke, die die Idealbank hinterlassen hat, zu schliessen.“ (O-Ton).

Nur Aldi und Lidl machen das mit „Bio“ und „Fair Trade“, weil es Marken / Labels sind, die trotz Nischendasein zusätzlichen Profit abwerfen. Dann müssen die Konsumenten auch nicht mehr lästig zum kleinen Laden um die Ecke (der hat eh letztes Jahr schon dicht machen müssen).

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Maximal Floor
Drum & Bass
MYOM (t90)
SEMUTA (t90)
FLEXTRONIC (t90)

Minimal Floor
Techno & House
HEIB (Kompakt)
PAVEL (Idealbank, Mordisco)

Freitag 8.12.
23.00 Uhr
Produktion (Ex-Palais) am Dom
5 Euro

Karl Moik ist abgetreten, wir machen weiter: Am Freitag den 8. Dezember gibt es in der Produktion wieder zwei Floors mit lecker Tanzmusik. Boom-Tschak mit den tempo90-DJs und Boom-Boom mit Heib & Pavel.

Von SEMUTA, MYOM & FLEXTRONIC gibt´s diesmal DRUM & BASS pur: Soulful und funky, dark und treibend, technoid und junglig, atmosphärisch und melodisch – keine Spielart von Drum&Bass, die man vermissen muss.

HEIB & PAVEL sind die TECHNO & HOUSE-Spezialisten des Abends: HEIB hat seine eigenen Produktionen beim Kölner KOMPAKT-Label veröffentlicht und ist als DJ deutschlandweit gefragt. PAVEL ist aus der dahingeschiedenen IDEALBANK bestens bekannt, kann auf zahlreiche weitere Auftritte wie z.B. als Support von Kosheen zurückblicken.

Kommt feiern! Die einzige Clubnacht in Trier, bei der Handtäschchen nicht geschwungen, sondern in die Ecke gefeuert werden, um Armfreiheit für´s ungezwungene Abtanzen zu haben.

Im Januar ist dann endlich Schluss mit Kindergarten: tempo90 wird 6 und zu diesem Kindergeburtstag gibt´s mehr als nur Wiener mit Kartoffelsalat. Aber noch wird nix verraten. 😛

Podcasts sind ja nicht nur was für Fashion-Victims mit den Apple-Kistchen, auch wenn Apple schon fröhlich Anbieter verklagt, die den Begriff benutzen und die Jünger in den Wikipedien die Ethymologie des Wortes zugunsten ihrer Lieblingscompany umschreiben. „Podcast“ wird ja mittlerweile inflationär für jedweden Audiodownload gebraucht. (Durfte neulich nochmal den Vortrag einer Company erleben, die ihre 08/15-Downloads jetzt als Podcasts anpreisen. Neues Geschäftsmodell durch Buzzwords … :roll:).
Für mich zählen zu Podcasts nur Angebote, die a) per RSS-Feed abonniert werden können, wo also Content zum Empfänger kommt und nicht jedesmal von der Website gepullt werden muss und b) mehr oder minder regelmässig veröffentlicht werden.
Hier sind also keine einzelnen Mixes verlinkt, sondern abonnierbare Angebote, die in gewissen Abständen neues Ohrfutter auf den Rechner spülen. Verlinkt sind immer die Homepage und der RSS-Feed, manchmal gibts auch noch alternative Subscription-Möglichkeiten auf der Homepage. Gibt wohl keinen aktuellen Player, der Podcast-Abos nicht unterstützt.
Tip für Winamp benutzende Jungs & Mädchen: In den neuen Winamp-Versionen gibts in der Media-Library links im Menü den Punkt Shoutcast-Wire. Da Subscriptions anklicken und rechts mit Add den Link zum Feed einfügen – voilà.

>> Solid Steel: Feed + Home
Einmal wöchentlich und schon bei Nr. 45 angelangt: Querbeet-Electronica, HipHop, Funk und alles was recht ist. Der Podcast besteht immer aus der ersten Hälfte der Solid-Steel-Radioshow aus dem Hause Ninja Tune. Immer feinste DJs, neben Resident DK waren jüngst z.B. Mr Scruff und Kid Koala dabei. Sehr schön fand ich Nr. 44 mit Zero DB. Tracklists auf der Homepage.

>> Big Dada: Feed + Home
Feines Angebot aus der Labelheimat von Roots Manuva, Ty, Diplo u.a. – HipHop-Electronica at its best. Gibt erst eine sehr gute Show, mal sehen was noch kommt.

>> Aquasky: Feed + Home
Seit den frühen 90ern dabei, angefangen mit Breakbeats, dann jahrelang nur D&B, inzwischen nur noch NuBreaks. Dort haben sie die Richtung der „Bassline-Breaks“ mit D&B-Soundästhetik begründet, denen sie inzwischen ziemlich den Rücken gekehrt haben und nun weitgehend funky-housigeren Stuff produzieren. Das bewegte Treiben lässt sich in einem Archiv von über 20 Shows nachvollziehen, darunter einige Perlen von Aquasky-Mate Turner, die anhand von Tracks von 91 bis 93 die Enstehungsgeschichte von Jungle & D+B verdeutlichen.

>> John B: Feed + Home
Es gibt wohl keinen, der im D&B so polarisiert und den man ohne Angst vor Fomulierungsschwächen enfant terrible nennen darf: Von Puristen für seine Stilbrüche und sein exzentrisches Auftreten gehasst, mixt er fröhlich D&B mit Peaches, erstellt haufenweise eigene Remixes von alten 80er-Tracks und neuem Elektroclash-Stuff und scheut sich auch nicht vor puren Electrohouse-Sets. Gern mal cheesy aber immer mit Humor bei der Sache. Der neueste November-Podcast ist Pflicht!

Ein gutes altes Konzert, bei dem „Rolling Stones“ als Größtes auf dem Plakat steht, wo dann aber nur der olle Gitarren-Roadie aus den 1960ern rumzupft und krächzt, würde wohl zünftig auseinandergenommen und der Veranstalter an eine Harley gekettet die A1 entlang geschleift. Scheiss-Idee also für Konzertveranstalter, aber leicht abgewandelt ein 1A-Trick für Clubbetreiber. Denn da gilt zweierlei: Keiner merkt´s – „ist ja alles nur Bumm-Bumm“, da hat Mama wohl Recht gehabt. Oder keinen stört´s – zumindest will sich keiner die Anhängerkupplung am gerade frisch geleasten Sportwägelchen versauen.

In Clubs gibts ja jede Menge herrlicher Tricks für volle Häuser, z.B. mit Musikrichtungen zu werben, die DJs dann aber anzuhalten, diese doch bitte gar nicht zu spielen. Beliebt ist auch, am selben Abend in zwei weiiiiiit auseinander liegenden Clubs ein DJ-Team anzukündigen (z.B. Leck-Sie und Gay-Paul – Name von der Red. geändert) und dann legt einer hier und der andere dort auf. Das ist zumindest für Anhänger des rationalistischen Glaubens alles noch erklärbar, da lukrativ: Große Namen, Hunderte von Menschen, Tausende von Euro. Kreative Realitätsauslegung die sich lohnt!

Was aber nicht auszahlt, ist die Tricks der Meister stümperhaft zu kopieren. Z.B. als Türsteher vergangenen Freitag auf die Frage: „Wer legt denn heute auf?“ mit „Einer von tempo90“ geantwortet, aber NICHT vor der Produktion gestanden zu haben. Mal ehrlich: Dass der Frager uns überhaupt kannte war Glück, dass er uns gleich persönlich kannte Pech. Und dass so dann 21 statt 20 Leute in dem Laden waren, hat dem Bock doch auch kein Fett auf die Rippen gezaubert. Besser gleich die Stones ankündigen: Think big!

Anyway, wir kommen die Gage dann mal die Tage abholen. Aber immer dran denken:

Wer tempo90-DJs nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte tempo90-DJs sich verschafft und in Verkehr bringt, wird mit übler Nachrede nicht unter zwei Jahren bestraft.

Intergroove UK, einer der größten Vinyl- und CD-Vertriebe für Clubmusik in England, hat gestern Insolvenz angemeldet. Die großen Breaks-Label und zahlreiche kleinere hatten Deals mit Intergroove UK. Für die Breaks-Szene ist das ein massiver Tiefschlag. Wieso? Was macht ein Vertrieb? Was hat das mit normalen Musikhörern und Partygängern zu tun? Weiterlesen