Tjaja, das alte Leid von der Verflachung der musikalischen Hörgewohnheiten. ‚Nobody´s listening anymore‘, klagte ja auch der letzte Albumtitel von Klute. Als Sammelbegriff für Jazz, experimentelle Elektronika und alles den Hörer ein wenig Forderndere hat mal ein Freund scherzhaft ‚Musik für Arbeitslose‘ ins Spiel gebracht. Das wäre mal eine Kategorie für den Plattenladen …
Passenderweise nennt Rupture den neuen 30-Minuten-Mix, den er uns schenkt
»» DJ /Rupture : Low Income Tomorrowland
(nur begrenz lange online, also beeilen!)
Dass er die Verbreitung seiner musikalischen Vision sehr idealistisch betreibt, erkennt man auch daran, dass seine offiziellen Mix-CDs im Plattenladen eures Vertrauens quasi zum Selbstkostenpreis zu erwerben sind (bestellt mal die grandiose ‚Minesweeper Suite‘ vom letzten Jahr).
Nicht nur in seinem Blog, sondern auch in Artikeln für die New York Film Academy gibt der harvard-studierte Jace Clayton Reflektiertes über Politik und Kultur von sich. Als DJ /Rupture hat er sich seit einigen Jahren einen Namen gemacht. Wie kein anderer schlägt er Brücken zwischen populärem HipHop und R&B, Dancehall und klassischen Reggae-Riddims, Jungle und obskurem Breakcore-Noise. Arabische und afrikanische Samples und Folklore-Stücke bilden eine weitere Konstante im Soundkosmos von Rupture, den er live mit unglaublicher Präzision an 3 Plattenspielern kreiert. Dass er dabei vor nichts scheut, belegt dass er beim diesjährigen Sonar-Festival mit einem 75-köpfigen klassischen Orchester gespielt hat.
Zudem produziert er selbst für verschiedene Labels: Im Herbst 2004 erschien sein Debutalbum ‚Special Gunpowder‘, das durch die Zusammenarbeit mit verschiedensten Vokalisten um einiges zugänglicher als erwartet ausgefallen ist und einige Songs enthält, die durchaus Ohrwurmcharakter haben. Gerade arbeitet er unter seinem Alias Nettle an einem bandbasierten Album ohne Sampleeinsatz. Man darf gespannt sein.
Im Netz sind immer noch einige seiner Mixe erhältlich:
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